Editorial

Unsere Reise ging vom 28.08. bis zum 20.09.2021

Wenn man eine Reise tut, dann kann man viel erleben!

Lange stand überhaupt nicht fest, ob wir unsere Reise nach Simbabwe, Namibia und Botswana überhaupt antreten können. Zu unsicher waren die Beschränkungen, die durch die Lockdowns und die Einreiseblockaden in den Zielländern aufgrund von CoVid-19 vorhanden waren. So blieb uns nur übrig, eine Trockenplanung zu machen und darauf zu setzen, dass sich irgendwann der Nebel lichten würde. Ende Juli 2021 war es endlich soweit und das Reisebüro hat uns signalisiert, dass wir unter Einhaltung der entsprechenden Landesregeln fliegen können, wenn wir denn noch wollen. Voraussetzung grundsätzlich war, dass wir geimpft sind, denn ansonsten würden wir gar nicht erst nach Simbabwe fliegen können. Und kurz vorher hat das RKI den Status der südafrikanische Länder auch von Hochrisiko Gebiet heruntergestuft, so dass wir als Geimpfte nicht unter die Quarantäne fallen. Aber „es ist nicht aller Tage Abend“ und so wird sich erst nach der Rückreise klären, was zu passieren hat.

Ein weiteres Highlight war die Ankündigung der Ethiopian Airlines, dass unser geplanter Flug von Frankfurt über Addis Abeba nach Victoria Falls nicht am 30.08. stattfinden soll, sondern zwei Tage später, was zu einer kompletten Reiseverschiebung geführt hätte.

Nachdem die Lufthansa nun Victoria Falls gar nicht mehr anfliegt und die Ethopian Airline die Verbindungen einfach reduziert, gibt es schlicht eine Mangel an Flügen. Um es kurz zu machen, wir haben einfach unseren Flug nicht zwei Tage nach hinten, sondern nach vorne verschoben und werden nach dem langen Flug unsere zusätzlichen Tage in Vic Falls genießen. Entspannt ankommen und entspannt starten.

Abflug in Frankfurt (Deutschland)

Sa, 28.08.21 (0. Tag):

Vor dem Abflug in Frankfurt hat die Welt das Corona Chaos gesetzt. Morgens früh sind wir zum Kölner Flughafen gefahren und haben unseren PCR Test bei Centogene gemacht, einer der Formen für PCR Tests, die für Simbabwe zugelassen sind. Das negative (für uns positive) Ergebnis mussten wir im Internet unter www.globalhaven.org hochladen, damit wir überhaupt einreisen konnten. Gegen 17:00 Uhr sind wir dann in Richtung Frankfurter Flughafen gestartet, erst mal durch die Pampa, da die direkte Verbindung über die A61 bedingt durch die Flutkatastrophe immer noch unterbrochen und gesperrt ist.

Nach einer gemütlichen Fahrt ohne Verkehrsstörungen sind wir in Frankfurt am Flughafen angekommen und haben eingecheckt. Alles immer mit Maske und unter Vorlage der PCR Tests und ohne dass uns jemand nach unserem Impfnachweis gefragt hätte. Der Flug ET707 ist dann auch pünktlich in Richtung Addis Abeba abgeflogen , mit etwa 50% Auslastung, was den Vorteil hatte, dass man sich ordentlich breit machen konnte.

Ankunft in Vic Falls (Simbabwe)

So, 29.08.21 (1. Tag):

Von Addis Abeba ging es dann ebenfalls pünktlich weiter nach Victoria Falls. Die Einreise in Victory Falls fand in vier Etappen statt:
1. Vorzeigen PCR Test
2. Einreiseform abgeben und Temperatur messen
3. Visa Formular ausfüllen und checken lassen und
4. der normale Einreiseprozess mit Doppelvisum.

„Wie, sie haben keine 40$ US dabei?“ fragte die höfliche Dame vom Immigration. Natürlich nicht. Mit der Kreditkarte ging es dann aber doch.

Insgesamt war die Anreise pünktlich und reibungslos. Nur nach dem durch das Online Hochladen erzeugte Authentifizierungscode, hat niemand gefragt.

Insgesamt war die Reise doch stressig, denn 16 Stunden mit FFP2 Maske in Flughafen und im Flieger, nur unterbrochen durch Mahlzeiten macht einen doch fertig, denn so richtig Luft bekommt man nicht und man schläft damit schlecht.

Aber es gibt nichts, was ein Pool, Fritten und lokales kühles Bier in unserer Unterkunft Batonka Guest House nicht wieder in Ordnung bringen kann.

Victoria Falls

Mo, 30.08.21 (2. Tag):

Der nächste Morgen startete gemütlich mit einem ausgelassenen Frühstück mit Omelett, Toast, einem Fruchtsaft und Kaffee im Batonka Guest House.

Danach war ein Trip zu den Victoria Falls angesagt, allerdings nicht ohne vorher die notwendigen US$ zu besorgen, ohne die in Simbabwe nichts geht, da die Landeswährung hyperinflationär ist. Ein paar Scheine der ehemaligen Landeswährung haben wir gekauft, als Andenken an dieses Land.

Zutritt zum Victoria Falls National Park bekommt man nicht ohne Maske und Sprinkleranlage, d.h. von oben bis unten vollkommen desinfiziert. Temperatur hatte ich, Hansgeorg, messbar keine – auch bei mehrmaligem Messen an unterschiedlichen Stellen – tot.

Im Nationalpark kann man direkt an den Victoria Fällen entlang laufen. Deir Geräuschkulisse ist gewaltig und auch nachts zu hören) und wir sind zwischendurch immer mal wieder nass geworden. Einsam war‘s (wir haben auf der Strecke von 3,5 km nur 30 Menschen getroffen, von denen die Hälfte Einheimische waren), aber uns hat das gefallen, denn so konnten wir schöne Fotos machen- Normalerweise ist Victoria Falls überlaufen.

Die Victoria Falls Bridge verbindet Simbabwe mit Sambia
Es ist feucht
Da lacht das Herz des Pflanzenfeundes

Danach zurück zum Hotel mit Chips und Bier und ausruhen für die „Sundowner Cruise“ auf dem Sambesi. Einfach ein tolles Erlebnis mit einer Gruppe Elefanten, die den Sambesi durchquerten, Hippos ohne Ende, ein paar Krokodilen und jede Menge Vögel. Und zum Schluss haben wir dann noch den Sonnenuntergang genossen.

Krönender Abschluss war ein traditionelles afrikanische Buffet im Boma Restaurant mit lokaler Begleitmusik und Tanz.

Eigentlich schade, dass so wenige Touristen da waren. Die Verkäufer vor dem Eingang zum Rainforest Nationalpark Victoria Falls haben sich nur auf uns konzentriert, die Ausflugsboote langen fest vertäut am Ufer und das Boma war erschreckend leer – alles wegen Corona. Wenn man sich die Sorgfalt ansieht, mit der die Bevölkerung die Hygiene einhält, fühle ich mich hier wohler als auf Mallorca. Hier fehlt jetzt vor Ort Arbeit und Geld. Für uns ist das allerdings gut, denn alles ist quasi leer und wir müssen nicht anstehen und haben keine andern Touristen auf den Bildern.

Di, 31.08.21 (3. Tag):

Für den Morgen hatten wir einen Helikopter Flug gebucht und mit einem 15 minütigen Rundflug über die Victoria Fälle. Es ist einfach ein Erlebnis, die Wasserfälle zu sehen, mit der Gischt und einem Regenbogen. Dazu den Verlauf der Sambesi oberhalb des Wasserfalls und den Canyon, der sich hinter den Fällen tief in die Landschaft geschnitten hat. Während am Wasserfall tropische Vegetation vorherrscht, ist das Land um Victoria Falls durch die Trockenzeit sichtlich ausgedörrt und nur einzelne Wasserstellen zu sehen.

Hubschrauberflug über die Viktoriafälle

Für die Reise nach Botswana und Namibia mussten wir einen neuen obligatorischen PCR Test machen, der 48 Stunden Gültigkeit bis Namibia hat. Die Entnahme der Proben aus der Nase fanden in der Lodge statt und die Ergebnisse waren innerhalb von 4 Stunde da (einschließlich der Abfrage der Einreisezertifikate aus dem Internet).

Victoria Falls, Nationalpark und „The Lookout Cafe“

Danach sind wir in das „The Lookout Café“ gefahren und haben es uns beim Lunch (Avocado Salat, Lookout Burger) und Gin Tonic gut gehen lassen. Dazu gab es die herrliche Aussicht über den Canyon mit dem Sambesi und dem Blick auf die Victoria Falls Bridge und zur Unterhaltung Menschen, die sich am Seil in den Canyon stürzen.

Damit uns die Temperaturen nicht so zu Kopf steigen, sind wir nach der Rückkehr kurz in den Pool gesprungen und haben uns von dem aufregenden Tag erholt. Das Abendessen im Batonka Guest House war ein Genuss.


Muchenje Camping (Botswana)

Mi, 01.09.21 (4. Tag):

Am Morgen, so gegen 11:00 Uhr wurden wir abgeholt und nach zum Flughafen Kasane transportiert, um den Mietwagen zu übernehmen. Wertvoll an dieser Stelle war der Hinweis des Besitzers des Batonka Guest House, dass in Botswana Alkoholsperre angesagt ist. Es gibt nichts wichtigeres zur inneren Desinfektion, als etwas hochprozentiges mitzunehmen. Eine Flasche Victoria Falls Gin, ein vorzügliches Getränk, haben wir spontan mitgenommen, denn Tonic haben wir in Kasane kaufen können. Der hat so gut geschmeckt, dass wir am Schluss unserer Reise und noch eine Flasche davon gegönnt haben.

An der Grenze zu Namibia wurden wir von einem Fahrer zum nächsten weitergereicht, da aufgrund von Corona und den erforderlichen PCR Tests, ein durchgängiger Transport teuer und knifflig geworden wäre. Allerdings ist auch ein Grenzübertritt ziemlich entspannt, da die Grenzer ebenfalls die Ruhe weg haben (Desinfektion, PCR Test vorzeigen, Visa und Passkontrolle).

Nach der Übernahme des Toyota Land Cruiser (Kennzeichen: B530BKS) sind wir erst einmal in einen Spar Markt gefahren, um uns mit Lebensmitteln, Wasser und Grillzubehör und eben Tonic Water einzudecken.

Einweisung und kaufen von Vorräten in Spar Supermarkt in Kasane

Unser nächstes Ziel war dann Muchenje. Dort gab es als Premiere das volle Programm mit Zelt aufrichten, Braai und Kaffee auf dem Gaskocher.


Camp Kwando Bushcamp (Namibia)

Do, 02.09.21 (5. Tag):

Nach dem ersten Zusammenfalten des Dachzelts startete die erste Etappe zum Bush Camp bei Camp Kwando.

Auf dem Weg dorthin mussten wir vorher nochmals einen neuen PCR Test machen, der für die Weiterreise nach Botswana obligatorisch war. Daher war unser erstes Ziel an diesem Tag das Diagnolab in Katima Mulilo. Leider war das Navi aber auf das Enkehaus Medical Centre programmiert, so dass wir an der falschen Stelle gelandet sind. Fataler Weise sah der Container wie ein PCR Testzentrum aus. Zusätzlich hatte die nette Dame kein Problem uns einen PCR Test abzunehmen. Nur die Diskussion wann und wo die Ergebnisse ausgehändigt werden sollten, war irgendwie merkwürdig und unerwartet. Problematisch dabei: Erst an unserer übernächsten Station im Divundu Ngepi Camping ca. 340 km entfernt, würden wir wieder Internet haben und könnten die Dokumente laden und auch ausdrucken. Dubios, Dubios!

Über schnurgerade Straßen bis zum Horizont sind wir dann bis Kongola gefahren, ein bisschen durch den Busch zu dem von unserem vom Navigationsgerät angezeigten Zielort. Dort konnte sich allerdings niemand an eine Buchung erinnern. Ein kurzer Check mit dem Voucher an der Rezeption und schon war klar, dass das Bushcamp gemeint war, also wieder etwa 30 km zurück.

Im Bushcamp wurden wir freundlich empfangen, die Bar war geschlossen und sonst gab es keine weiteren Gäste. Gebucht haben wir schließlich eine exklusive Sun Downer Fahrt in die Marschlandschaft mit Vögeln und Hippos, die uns Nachts die akustische Begleitung geliefert haben.

Eine sehr schöne Campsite. Es wurde extra für uns am Abend der Ofen für das warme Wasser angemacht.
Wir wurden mit dem Boot schließlich bis direkt an unsere Campsite zurück gebracht
Unbeabsichtigt: Drei auf einen Streich

Divundu Ngepi Camp (Namibia)

Fr, 03.09.21 (6. Tag):

Etwas verunsichert durch die Modalitäten zum PCR Test im Enkehaus, das nun gar nicht am Standort vom Diagnolab lag, haben wir am Morgen spontan beschlossen, die 120 km nochmals zurück zu fahren und persönlich unseren Corona Beleg abzuholen. Dort angekommen lag allerdings kein Ergebnis vor und es sollte ein Fahrer ins nahegelegene Krankenhaus geschickt werden, die Unterlagen abzuholen. Aus dieser halben Stunde wurden dann allerdings 2 Stunden, da der Test noch gar nicht fertig war. Erst gegen 11:00 Uhr konnten wir das Dokument mitnehmen und uns zum nächsten Ziel aufmachen, da sich das zuständige Krankhaus und das Medical Center redlich Mühe gegeben hatten, uns die Unterlagen auszuhändigen.

Bis zum Ngepi Camp mussten wir nun noch 324 km zurücklegen, was wir in locker 3,5 Stunden geschafft haben. Leicht erschlagen haben wir nach dem Einchecken unser Zelt aufgebaut und … ein Bier vom Fass getrunken, obwohl es zu dieser Zeit in Namibia auch keinen Alkohol zu kaufen gab. Die Flussfahrt am Abend haben wir allerdings verpasst.

Ein herrlicher Blick auf den Sonnenaufgang aus unserem Zelt

Von unserm Zeltplatz aus hatten wir einen wunderschönen Blick auf den Cubango mit seinen zahlreichen Flusspferden, die sich direkt in unserer Nähe bemerkbar machten.

Guma Lagoon Camping (Botswana)

Sa, 04.09.21 (7. Tag):

Nach einer schönen erholsamen Nacht, die vom Knöttern der Hippos begleitet wurde, sind wir dann auf die eigentlich am Vorabend geplante Bootstour gegangen, die ca. 1,5 h gedauert hat. Nach den vielen abendlichen Touren haben wir andere Tiere gesehen und zusätzlich beobachten können, dass die Einheimischen gefischt und Wasser geholt haben.

Danach haben wir uns auf den Weg durch den Busch zur Hauptstraße gemacht. Die Strecke an sich war nicht so aufregend, sie ging durch den Mahango Park mit einer Zebra Sichtung und einer Gruppe Impalas zur Grenze nach Botswana.

Dort sollte sich erweisen, dass Afrika Corona ernst nimmt. Und so wurde nicht nur unser PCR Test gesichtet, sondern auch ein Schnelltest (kostenlos, aus Deutschland) vorgenommen. Aber alles kein Problem. „Negativ“ ist das neue „Positiv“.

Danach ging es weiter zur Unterkunft über die A35, eine gepflegte Straße 2. Ordnung mit jede Menge Schlaglöcher über ca. 100 km. Danach links abgebogen auf eine weiße Schotterpiste, die geblendet hat, wie Schnee, so dass man die Schlaglöcher (Löcherwanderung hat für uns eine neue Bedeutung) nicht sehen konnte.

Dann durch ein Dorf, dem Navigationsgerät gefolgt, mitten in den weißen heißen Sand – steckengeblieben. Trotz Allrad haben wir uns vier Mal fest gefahren und ausgegraben – in der Mittagshitze. Nachdem wir Hilfe per Satellitentelefon herbeigerufen haben, erschien Mbo, hat uns die Luft aus den Reifen gelassen und uns dann den Weg zum Camp gezeigt. Es war wohl zu viel Luft in den Reifen. Der Sand war heiß und trocken durch der Mittagshitze, die den Sand zu Pulver gemacht hat. Aber es gibt nichts, was eine kühle Dusche und ein anschließendes Bier nicht wieder in Ordnung bringen kann.

Wir haben dann doch noch eine zweistündige Bootstour, wieder mit Mbo, durch die Lagune gemacht. Die Lagune wird von herrlichen Papyruswäldern eingerahmt, die zahlreiche Vogelarten beheimaten. Ein schlafendes riesiges Nilkrokodil konnten wir auch im Dickicht entdecken.

Endlose Papyruswälder
Malachite Kingfisher/Malachiteisvogel

Den Abschluss bildete ein beeindruckender Sonnenuntergang, den wir vom Boot aus beobachteten. Noch gibt es in Botswana ein Alkoholverbot, aber ein Gin Tonic geht im Camp immer.

Maun Crocodile Camp Safari & Spa

So, 05.09.21 (8. Tag):

Nach der Verabschiedung von unseren neuen niederländischen Freunden Hans und Marco, mit denen wir den gestrigen Abend verbracht hatten, ging es wieder für eine halbe Stunde auf die Sand- und Buschpiste. Mit weniger Luftdruck auf den Reifen und einem halbwegs vernünftigen Plan, wo es lang gehen soll, waren wir nach etwa einer halben Stunde durch und haben uns wieder auf die „Löcherwanderung“ begeben. Wenn da ein Schild steht, Geschwindigkeitsbegrenzung 120 km/h sollte man davon ausgehen, dass man unbesehen mehr als 60 km/h fahren kann. Da die Löcher aber sicher bis zu 20 cm tief waren, war doch eine gewisse Wachsamkeit Voraussetzung, was heißt: „Wenn es vor einem gestaubt hat, hat einer der seltenen Vorausfahrer wieder das Bankett benutzt, um den Löchern auszuweichen.“

Aber auch das geht schließlich ´rum und so haben wir nach 5 Stunden unser Ziel das Crocodile Camp Safari & Spa erreicht.

Nach dem Ausladen war erst mal eine Dusche und anschließendes Entspannen angesagt.

Zum Dinner haben wir auf unsere eigenen Gin Vorräte aus Victoria Falls zurückgegriffen, da die Bar nur über Tonic verfügte. Nachdem wir unseren Gin auf den Tisch gestellt hatten, meldete sich spontan ein Guide, der Bootstouren anbietet, und bat uns, ihm einen „Double Shot“ von unserem Gin zu verkaufen. Klar doch! Nur einen zweiten „Double Shot“ haben wir ihm dann doch nicht verkauft.

Planet Baobab Gweta

Mo, 06.09.21 (9. Tag):

Am nächsten Morgen ging es wieder durch Maun zurück auf die „Hauptverkehrsverbindung“ in Richtung Francistown bis nach Gweta.

Eigentlich eine ziemlich langweilige Tour, da der „Highway“ schnur geradeaus in Richtung Horizont ging. Aber auch diese Tour können wir mit einem Erlebnis anreichern. Etwa 50 km vor Gweta leuchtete in größerer Entfernung Blaulicht auf und beim langsamen Vorbeifahren sahen wir, dass das die Polizei war. Wir konnten ja nicht gemeint sein, denn so viel schneller als erlaubt waren wir ja nicht. Pustekuchen! „Speeding“ – angeblich 17 km zu schnell statt 80 km, und dafür werden eigentlich 460 Pula oder 35 € aufgerufen. Da Lamentieren grundsätzlich nichts hilft und es zwar kein Bild, aber eine Geschwindigkeitsanzeige der Radaranlage gab, einfach bezahlen und so gab es einen Discount auf 400 Pula, also etwas 30€. Nach dem Führerschein und Fahrzeugpapieren haben die ansonsten höflichen Polizisten mit Maske und Desinfektionsmittel nicht gefragt.

Angekommen und ein erstes Bier getrunken, da die Alkoholsperre ab dem heutigen Tag aufgehoben wurde. Dann ab in den Pool.

Zum Abschluss des Tages gab es dann noch einen „Bush Walk“ mit unserem Guide Bacos zu einem Sonnenuntergang an einem kleinen See in unmittelbarer Nähe.

Ntwetwe-Salzpfanne – eine Nacht unter dem Sternenhimmel

Di, 07.09.21 (10. Tag):

Für diesen Tag war zuerst eine Führung durch den Ort Gweta vorgesehen, die exklusiv von Bacos für uns zwei durch seine Heimatstadt gemacht wurde. Er zeigte uns seine Schule, das Krankenhaus und den zentrale Platz im Ort, wo die Busse nach Maun abfahren. Schließlich zeigte er uns auch noch sein Haus, dass im Vergleich zu den anderen von Außen recht komfortabel aussah.

Bacos erzählte uns, dass er in der Bücherei kostenloses Internet nutzen kann. Da er z.Zt. mangels deutscher Touristen kaum deutsch lernen kann, war er über die Empfehlung der kostenlosen Sprachlern-App Duolingo sehr glücklich und hat sie gleich herunter geladen und genutzt.

Krönender Abschluss war in der Lodge ein lokales Lunch mit gebackenen Mopane Raupen, Pansen, zerfasertem Rindfleisch mit Gemüse und Pap, einem mehr oder weniger fluffigen Brei aus Maisgrieß. Die Köchinnen standen verdeckt in der Küche, haben uns beobachtet und sich später über das Lob für das lokale Essen gefreut.

Bemerkenswert auch der Kommentar von Bacos: „Ein Essen ohne Fleisch ist kein Essen!“

Mopane Raupen – uns hat es geschmeckt

Um 14:00 wurden wir im Camp abgeholt, um zur Ntwetwe Salzpfanne mit Quads zu fahren. Die Ntwetwe-Pfanne ist eine der drei großen Pfannen im Makgadikgadi.

Vor der Abfahrt war noch ein Besuch einer Erdmännchen Kolonie geplant, die sich von uns nicht gestört fühlten – im Gegenteil! Sie haben Manuela als Aussichtspunkt verwendet.

Die anschließende Fahrt zur Salzpfanne fand im Tandem statt. Manuela ist hin und Hansgeorg zurück gefahren. Um das Dinner zu genießen, hatten wir uns eine Flasche Rotwein mitgenommen. Die Schlafplätze waren direkt auf dem Boden aufgebaut, da es auf der Salzpfanne keine Tiere gibt, die dort leben können. In der tiefschwarzen Nacht bei Neumond gab es einen unvergleichlichen Blick auf die Milchstraße. Entgegen der Prognose, dass es im Zuge der Nacht kalt werden könnte, war es in den Schlafsäcken recht warm, was durch den Wärmbeutel noch verstärkt wurde.

Ab 4:00 frischte der Wind auf, Nebel zog herein, verdeckte die Sterne und es regnete einzelne Tropfen. Am Horizont konnte man einzelne Blitze in unterschiedlichen Farben, gelb, rot und blau sehen. Das Gewitter, Donnern und Wetterleuchten am Horizont, war sicherlich mehrere tausend Kilometer entfernt, aber trotzdem ein unvergleichliches Naturerlebnis.

Aufgrund der Feuchtigkeit in der Luft und den Regentropfen hat unser Guide Bacos am Morgen gesagt, hätten wir bei einsetzendem Regen sofort packen und in der Dunkelheit abfahren müssen, da der Regen die Salzpfanne in einen nicht passierbaren Morast verwandelt.


Maun Crocodile Camp Safari & Spa

Mi, 08.09.21 (11. Tag):

Nach Sonnenaufgang sind wir dann, gestärkt mit einem Kaffee und Muffins, von der Salzpfanne zurück gefahren. Hansgeorg hat dabei leicht die Kontrolle über das Quad verloren und ist mit einem weiten Bogen in die Salzpfanne, aber letztlich auch ohne Probleme wieder zurück gefahren.

Vor der Abreise nach Maun gab es dann noch ein ausführliches Frühstück im Planet Baobab, um sich für die weiteren Aktivitäten zu stärken.

Nachdem wir uns auf die Abreise in Richtung Moremi Nationalpark durch Volltanken auch der zusätzlichen Dachkanister und die Versorgung mit Lebensmitteln, insbesondere Wasser, vorbereitet hatten, erreichten wir gegen 14:00 Uhr das Crocodile Camp Safari & Spa.

Den Rest des Tages haben wir dann entspannt im Zimmer und in der Bar am Thamalakane River genossen. Zum Abend hin gab es ein ausgiebiges Diner wieder mit einem Riesen Steak (rare), Chips und Salat, sowie ein paar Gin Tonics mit dem dazu gehörigen Sonnenuntergang.

So lässt es sich dann auch wirklich leben. Das ist der richtige Abschluss für die Reise in die „Wildnis“ ohne Internet, ohne Tankstelle und ohne Supermarkt.

Moremi Wildreservat

Do, 09.09.21 (12. Tag):

Nun war Abschied aus der vollversorgten Internet-Welt angesagt. Als letzte Aufgabe gehörte dazu auch die Beschaffung von Feuerholz, das auf dem Dach festgebunden wurde. Gelegenheit dazu gab es zumindest auf den ersten Kilometern, da man am Straßenrand in den Dörfern meistens Feuerholz kaufen kann.

Zu Beginn der Tour waren die Straßen auch noch asphaltiert, zumindest bis kurz hinter der Stadtgrenze von Maun, um später in eine Schotter- und Sandpiste überzugehen, auch wenn es sich um eine Hauptverbindungsstraße handelt. Nach etwas 1,5 Stunden sind wir dann am Moremi South Gate angekommen und haben uns bei der Parkverwaltung angemeldet.

Danach ging es weiter durch den Busch mit zahlreichen Löchern, Sandabschnitten und einer Wasser- und Schlammdurchfahrt (20 cm). Da wir mittlerweile unseren Reifendruck reduziert hatten und man uns versichert hat, dass ein Toyota Landcruiser nie stecken bleibt, waren wir einigermaßen beruhigt.

Nach etwa 4,0 Stunden hatten wir dann das Third Bridge Camp, Tented Camp erreicht. Am späten Nachmittag erschien dann eine Elefantenherde, die sich langsam rund um unser Zelt herum fort bewegte. Zur Sicherheit haben wir mit dem Grillen abegwartet, bis sie in sicherer Entfernung waren.

Moremi Wildreservat – Third Bridge Camp

Fr, 10.09.21 (13. Tag):

Am Morgen sind wir in unseren Landcruiser gestiegen und haben eine eigene Pirschfahrt unternommen, die uns in den Nordwestteil geführt hat.

Route der Pirschfahrt

Und wie bestellt haben wir eine Gruppe Löwen, bestehend aus drei Weibchen und einem Männchen gesichtet, die sich in einer Entfernung von etwa 300 Metern ausgeruht und langsam an der Straße entlang bewegt haben. Nachdem sie im hohen Gras verschwunden waren, setzten wir unsere Tour fort. Nach einer kurzen Fahrstrecke von etwas einem halben Kilometer sind wir dann an einem kleinen See auf eine Büffelherde getroffen, die mindestens 3.000 Tiere umfasst hat. Diese Herde machte sich gerade daran, die Straße zu überqueren und wurde dabei immer schneller. Wir vermuten, dass die Büffel die Löwen gewittert haben, die sich auf die Herde zu bewegt haben.

In diesem Gebiet haben wir noch viele Giraffen und viele andere Tiere gesichtet. Das Gebiet ist sehr wildreich.

Krönender Abschluss des Game Drives war das Stecken bleiben im Sand an einer Weggabelung, an der wir auf die ausgefahrene Hauptstrecke abbiegen wollten. Künstlerpech!

Diesmal kamen am späten Nachmittag keine Elefantenzu Besuch, sondern Zebras, Gnus, Impalas und Tokos.

Will hier einer gegrillt werden?

Moremi – Khwai Guest House

Sa, 11.09.21 (14. Tag):

Nach einer entspannten nach und ausreichend Ruhe ging es von unserem Tented Camp auf die nächste Etappe. Da wir im Prinzip nur einladen mussten, konnten wir entspannt auf die Etappe gehen, die uns zunächst zum South Gate führte und danach auf „gerader Strecke“ in Richtung Khwai.

Für die doch 80 km. haben wir fast 3,5 Stunden gebraucht, da wir wieder langsam durch den Moremi Nationalpark fahren mussten – hinter jeder Biegung konnten ja Giraffen oder Elefanten auftauchen. Was uns allerdings wirklich überrascht hat, war eine Gruppe Wildhunde mit etwa 20 Tieren, von denen 5 Jungtiere waren. In diesem Gebiet recht selten.

Nachdem wir unser Guest House erreicht hatten, war erst einmal Relaxen im Pool angesagt, um rechtzeitig entspannt auf den Sundowner Game Drive gehen zu können.

Khwai Guest House

Khwai

So, 12.09.21 (15. Tag):

Nach einer entspannten Nacht, die allerdings bereits mit dem Wecken um 5:15 Uhr zu Ende war, haben wir uns nach einem Frühstück mit unserem Guide Emax (Emanuel) auf einen Game Drive begeben, der uns wieder in den Moremi Nationalpark geführt hat. Dort sind wir im wesentlichen Strecken abgefahren, die am Fluss lagen und uns bis zum Hippo Pool geführt haben. Dort haben wir einen kurze Rast bei Kaffee und … eingelegt und konnten zahlreiche Hippos sehen.

Wir waren schon aus dem Park, als Emax über Funk erfuhr, dass ein Leopard gesichtet wurde. Sofort hat er umgedreht und sind zu der Stelle gefahren, wo er gesichtet wurde. Wir hatten Glück und konnten einige schöne Fotos schießen.

Am Abend gab es dann noch eine Mokoro Tour auf dem Khwai River, die allerdings nach etwa einer halben bis dreiviertel Stunde von einem friedlich im Fluss grasenden Elefanten unterbrochen wurde, der sich nicht aus der Fahrrinne oder der unmittelbaren Nähe weg bewegen wollte. Dieses Hindernis kann man nicht umfahren, denn ein Mokoro mit Mensch ist einem Elefanten immer unterlegen. Ähnlich, aber fataler, wäre das Kräfteverhältnis zu einem Revier verteidigenden Hippo gewesen, denn Hippos sind weitaus aggressiver als Elefanten. Wir rasteten am Ufer und fuhren dann wieder zurück.

An ihm kamen wir nicht vorbei.
Malachite Kingfisher, Sunbird und Pied Kingfisher

Savuti Camping/ Chobe N.P.

Mo, 13.09.21 (16. Tag):

Am Morgen machten wir unseren letzten Game-Drive mit Emax. Unsere tschechischen Freunden war es wohl noch etwas früh, daher waren wir ganz alleine. Auch diese Tour hatte sich wieder gelohnt. Unter anderem hatten wir Massen von Geiern an einem toten Hippo gesehen, die durch uns aufgescheucht wurden. Emax, der sich das tote Tier genauer anschaute erklärte uns, dass dieses Tier wohl bei einem Kampf mit einem anderen Männchen gestorben sei.

Neben einer Herde Büffel haben wir noch eine Herde Elefanten beobachtet.

Krokodile dürfen hier nicht fehlen. Man sieht sie überall.

Danach ging es zur nächsten Etappe zur Savuti Campsite. Das Navigationsgerät zeigte uns eine schnelle Strecke an, die am Flugplatz vorbei genau durch das Gebiet führen sollte, dass wir beim Game Drive bereits befahren hatten.

Nachdem wir an dem Feuchtgebiet angekommen waren und es keine Passage zu geben schien, sind wir wieder auf Los zurückgefahren und auf die Route über den Schotterweg bis zum Mababa Gate, dem Eingang zum Savuti gefahren. Auch wenn Emax uns heute morgen versichert hatte, dass wir mit unserem Landcruiser auch durch die Wasserstellen fahren können, war es uns doch nicht geheuer.

Von dort ging es weiter über die Marchroad und die Sandridge Road bis zur Campsite. Insgesamt mit dem Umweg haben wir 6 Stunden gebraucht und unnötiger Weise einen Teil unserer Spritreserven verbraucht. Die letzte Tankstelle war in Maun und die Nächste würde erst wieder in Kasane sein. Für einen weiteren Gamedrive hatten wir nun keine Lust mehr und ließen den späten Nachmittag gemütlich angehen.

Die Sanitäreinrichtungen sind nun elefantensicher eingezäunt.

Regenbaum/Raintree oder Apple leaf/Philenoptera violacea
Wurmrindenbaum/Worm-cure Albizia/Albizia antelmintica, Giraffen lieben sie

Linyanti Camping/ Chobe N.P.

Di, 14.09. (17. Tag):

Im Gegensatz zu allen anderen Campern haben wir uns morgens eine längere Ruhephase in unserem Dachzelt gegönnt und sind dann in Richtung Linyanti aufgebrochen. Obwohl die Strecke nur 40 km lang ist, haben wir einige problematische Stellen erwartet, da die Wegbeschreibung längere Sandpassagen angegeben hat, u.a. relativ nah hinter dem Camping Gate einen Abschnitt von etwas 1,5 km.

Dieser Tiefsand ist besonders tückisch, da man nicht stehen bleiben sollte und man nie weiß, wie tief er wirklich ist. So früh am Morgen ist allerdings der Sand noch nicht so fein, sondern klebt mit der vorhandenen Restfeuchte etwas, so dass man weniger Probleme bekommen kann. Nach etwas über 25 km sollte sich allerdings die Piste gabeln und wir hatten die Wahl. Auf der linken Piste schien wohl ein Militärfahrzeug mit grobem Reifenprofil und breitem Radstand gefahren zu sein, so dass wir uns dafür entschieden haben. Ein Fehler! Nach etwa 200 m sind wir vollständig stecken geblieben, was eindeutig ausgraben bedeutet. Wir hatten auf der Hinterachse im Sand aufgesetzt. Nachdem die Hinterachse etwas ausgegraben und der Sand vor und auch hinter den Rädern beseitigt war, ging es mit „Low Gear“ an den Start. Vorher hatte Manuela die parallel laufende Fahrspur besichtigt und zumindest diesen Abschnitt für fahrtauglich empfohlen. Also, langsam anrollen. Aber schon das Anrollen gelang nicht, da die Hinterachse wieder im Sand versank. Die letzte Möglichkeit ohne direktes buddeln oder Anheben der Hinterachse war der Rückwärtsgang. Und siehe da, so langsam nahm der Wagen fahrt auf und rollte „Gott sei Dank“ ohne Unterbrechung rückwärts bis zur Streckengabelung. Von da aus war es ein „Kinderspiel“ und so waren wir nach ca. 2,5 Stunden am Ziel.

Endlich angekommen haben wir uns ein Bier gegönnt – flüssig Brot. Und uns dann im Schatten der spärlich belaubten Bäume ausgeruht. Echt schade, dass wir nicht aufgepasst haben und uns prompt einen Sonnenbrand zugezogen haben. In Abwesenheit anderer Gäste saßen wir dann nur mit Unterhemd und BH im Schatten und haben in der Mittags/ Nachmittagshitze geschwitzt. Folge: Manuelas Rücken war übersät mit Mückenstichen. Aber auch dafür sind wir eingerichtet und ein bisschen Salbe und Cetirizin hilft gegen das Jucken und gegen die allergische Reaktion.

Den Abend haben wir mit Bier und Chakalaka, Nudeln und Würstchen abgeschlossen.

Linyanti Camping

Mi, 15.09.21 (18. Tag):

Diesen Tag haben wir für zwei eigene Game Drives genutzt und die Strecke zwischen unserem Zeltplatz und einem Aussichtspunkt (etwa 5 km Luftlinie) abgefahren. Dazwischen haben wir eine ausgedehnte Mittagspause gemacht, da es fast 40°C warm war. Um uns vor der Sonne zu schützen, die uns am Vortag schwer zu schaffen gemacht hat, haben wir die Sonnenschutzplane ausgepackt und das Fahrzeug strategisch so gestellt, dass wir möglichst viel Schatten hatten. Leider hatten wir keine Liegen, dann wäre mit ein paar kühlen Bieren der Mittag perfekt gewesen.

An unserem Stellplatz kamen ab und zu einzelne Elefanten an unserem Stellplatz vorbei. Sie nahmen keine Notiz von uns. In der Nacht hörten wir wie zwei Nilpferdmännchen sich heftigst bekämpften. Der Kampf dauerte bestimmt 2 Stunden. Von der Lautstärke her muss es ziemlich in der Nähe gewesen sei. Wir haben uns allerdings nicht getraut nachzuschauen und sind lieber in unserem Zelt geblieben.

Die Aussicht von unserem Stellplatz


– Kasane Chobe Safari Lodge

Do, 16.09.21 (19. Tag):

Angekündigt war diese Tour als der blanke Horror. Eine Familie aus Karlsruhe, die wir im Planet Baobab getroffen hatten, waren auf der Strecke zwischen Kasane und Linyanti auf der Transitstrecke zwischen Ghoha North Gate und Linyanti Area Entrance Gate mehrfach mit ihrem Toyota Hilux stecken geblieben und mussten buddeln. Wir hatten allerdings den Vorteil, dass wir die Neben- und Ersatzstrecke nehmen konnten, die auch lt. Auskunft am Linyanti Gate die bessere Wahl war. Aber ohne ist das allemal nicht, wenn man alleine durch die Pampa im Sand fährt.

Also sind wir zeitig nach einem Kaffee aufgebrochen und die kurze Strecke zum Gate gefahren. Geschlossen um 8:00 Uhr. Wir wollten uns schon durchmogeln, als die Besetzung angefahren kam. Verständlich, wenn vielleicht nur eine Handvoll Touristen unterwegs sind. Nach den Formalitäten – Austragen, da wir ja die Station passiert haben, sind wir auf die Nebenstrecke gefahren. Mit 20-30 km/h sind wir zwar langsam vorwärts gekommen, aber stecken geblieben sind wir nicht. So sind wir nach etwas 30km auf den „Highway“ oder die Transitstraße nach Kachikau abgebogen und haben Ghoha rechts liegen lassen. Die Piste war zwar fast durchgängig dreispurig (!), aber immer wieder mit längeren Passagen Tiefsand (nicht weiß, sondern roter Kalahari Sand), zahlreichen Loch- und Rubbelstrecken sowie Berg und Tal gespickt. Strück für Stück haben wir uns Kilometer für Kilometer in Richtung Kasane gefressen. Begegnet ist uns auf der Strecke nur ein Fahrzeug, dass mit Touristen besetzt war. Wer hier stecken bleibt, hat entweder ein Satellitentelefon und kann Hilfe herbeirufen, was ein paar Stunden dauern kann oder muss übernachten, solange bis ein anderes Fahrzeug helfen kann.

Obwohl für die Strecke ursprünglich 5-6 Stunden eingeplant waren, haben wir das mit einem Zwischenstopp zum Tanken und Reifen auf Straßen Luftdruck bringen in 4,5 Stunden geschafft.

Was man nicht alles so beim Tanken entdeckt

Und so konnten wir kurz nach dem Mittag ziemlich zügig im Hotel einchecken, die Touren für den nächsten Tag klar machen und auch einen Termin für den fälligen PCR Test ergattern, den wir für den Grenzübertritt nach Simbabwe und für den Flug nach Deutschland brauchten. Gleichzeitig hatten wir damit noch ausreichend Gelegenheit, den Landcruiser in Ruhe leer zu machen, damit wir den Wagen übergeben konnten.

Chobe Safari Lodge mit Haustier

Danach folgte der Botswana Triathlon, mit Duschen, Lunch und Bier.

Mit dem Dinner war der Tag gelaufen.

Chobe Nationalpark

Frühmorgens wurden wir zum Game Drive abgeholt und im Chobe Nationalpark in die Nähe zum Chobe gefahren. Wir haben nochmals einen Querschnitt aus Löwen, Elefanten, Giraffen, … gesehen. Ein Leopard war leider nicht dabei und auch die letzte Gelegenheit einen Geparden zu sehen, war damit verstrichen.

Gegen 11:00 Uhr hat man uns dann zum PCR Test zur Firma Diagnofirm am Flughafen Kasane transportiert und die Zusicherung erhalten, dass die Ergebnisse um 16:00 Uhr in der Lodge sind.

So gegen 15:00 startete die Bootstour auf den Chobe in einem etwas größeren Ausflugsschiff. Damit war der Perspektivwechsel komplett, wenn man die Tiere in unmittelbarer Nähe dies sumpfigen Gebiets am Chobe sehen kann. Besonders die doch ziemlich große Gruppe der Elefanten war beeindruckend und auch die Giraffen, die breitbeinig Gras fressen und Wasser trinken.

Der Ausklang der Bootstour fand mit einem herrlichen Sonnenuntergang auf dem Chobe statt.

Gegen 19:00 sind wir dann zu Dinner gegangen, mit einem kurzen Abstecher zur Rezeption, wo wir unsere Testergebnisse abholen wollten. Leider waren diese noch nicht eingetroffen, aber die Rezeptionisten hat sich in hervorragender Weise darum bemüht, dass wir die Ergebnisse direkt am nächsten Morgen erhalten haben, so dass unserer Abreise nichts entgegen stand.

Vic Falls Pioneers Lodge (Simbabwe) ca.

Der Grenzübertritt findet nach Durchschreiten einer Schleuse (heute kein Sprühnebel mit Desinfektionsmittel) mit Prüfen der PCR Zertifikate und den Visa- und Passkontrollen statt (Departure). Nicht zu vergessen sind die regelmäßigen Handdesinfektionen. Dann geht es weiter zur Einwanderung in Simbabwe mit Prüfen der PCR Zertifikate und der Visa- und Passkontrolle. Das Verfahren ist jederzeit höflich und gelassen, nur die Masken behindern etwas.

Danach werden wir vom Fahrer übernommen, der uns zur Pioneers Lodge bringen soll. Nach einer guten Stunde Fahrt sind wir dort angekommen und wurden von der Besitzerin des Batonka Guest House, der auch das Pioneers gehört in Empfang genommen.

Leider ist der Tag schon so weit fortgeschritten, dass wir nicht mehr zum Lookout Cafe an der Victoria Fällen fahren, sondern wir relaxen bei einem späten Lunch mit Salat und Chips und dem obligatorischen Bier. Zur Abkühlung geht es in den Pool und danach auf die Liege.

Victoria Falls

Den Abend beschließt ein Dinner mit Tomaten-Gazpacho, Steakmedaillons und Pfirsicheis sowie in Nachgang Espresso.

Abflug nach Frankfurt

Es entsteht schon ein wehmütiger Augenblick, wenn es wieder nach Hause gehen soll. Nach einer ruhigen erholsamen Nacht im Pioneers und einem ausgiebigen Frühstück, letzte Vorbereitungen, Zusammenpacken des Krams und wiegen der Koffer, sind wir mal wieder knapp unter der Freigrenze des Gepäcks geblieben. Nicht nur die Geschenke, sondern auch Gewürze und eine neue Flasche des hervorragenden Victoria Falls Gin sind untergebracht.

Ein letzter Check der Pässe und des PCR Zertifikats und dann geht es kurz vor 11:00 Uhr los in Richtung Flughafen.

Am Flughafen nochmals durch die Schleuse mit dem Sprühnebel zur Desinfektion, dann Handdesinfektion und Vorlage der PCR Zertifikate. Anschließend das Gepäck aufgeben, natürlich unter Vorlage des Zertifikats und jetzt auch noch der Impfausweise. Also gründlicher geht es nicht. Dass man die ganze Prozedur immer seine Maske anziehen muss, gehört schon per se dazu. Aber das heißt auch, dass man quasi vom Betreten des Flughafens in Victoria Falls bis zur Abfahrt aus dem Parkhaus in Frankfurt permanent (mit Ausnahme von Mahlzeiten und Trinken) die Maske auf Mund und Nase hat. Und das sind dann mal locker 22h.

Ankunft pünktlich in Frankfurt um 05:30 Uhr

Die Ethopian Air lässt sich nicht lumpen und ist überaus pünktlich in Frankfurt. Auch scheint die Airline die neuesten Einreiserichtlinien zu kennen und so werden rechtzeitig im Flugzeug alle geweckt, um die Covid-19 Formular für die Einreise auszufüllen. Alle, nein nicht alle, Manuela schläft den Schlaf der Gerechten. Da der Flieger sowieso nur zu etwa einem Drittel gefüllt ist, ist das Aussteigen vollkommen ruhig und gesittet.

Ein Schauspiel für die Götter ist allerdings die Prozedur bei der „Immigration“. Da man zwecks Stromsparen oder aus irgendwelchen anderen nicht ersichtlichen Gründen die Automaten ausgeschaltet hat, müssen sich erst einmal alle in einer Reihe aufstellen. Dazu hat man eine Amtsperson aufgestellt, die den Platzanweiser spielt. Und ach, dann hat doch einer den Durchblick und die Automaten gehen an und so löst sich die Schlange langsam aber sicher doch auf, obwohl auch noch andere internationale Flüge um diese Zeit landen. Pass aufgelegt, ohne Maske fotografiert und schon ist man wieder in „Good old Germany“. Wo zum Teufel bleibt die Handdesinfektion, der Sprühnebel mit Desinfektionsmittel und wo ist der freundliche Grenzer, der mir das sorgfältig ausgefüllt Formular abnimmt, mit dem ich meinen Corona Status zwecks Nachverfolgung bekunde. Unser Eindruck ist, das RKI und das Gesundheitsamt nimmt uns (und auch alle anderen Passagiere) nicht als Corona Superspreader wahr, da ja alle anderen Länder gut aufpassen. Vielleicht hat der Beamten auch am Montag Morgen um 5:30 verschlafen. Man weiß es nicht. Sicher ist, Simbabwe, Namibia und Botswana werden vom RKI als Hochrisiko Gebiet eingestuft, was aber anscheinend niemanden ernsthaft interessiert.

Hakuna Matata im „Besten Deutschland aller Zeiten“.

Nach etwa drei Stunden sind wir dann wieder zu Hause bei 8°C im Schatten und leichte Wehmut ergreift uns ob der Temperaturen, der Natur und den vielen freundlichen zuvorkommenden Menschen, denen wir begegnet sind.

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